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Temporärer Baustopp bei The Line: Megaprojekt scheitert an Finanzierung und Physik

Temporärer Baustopp bei The Line: Megaprojekt scheitert an Finanzierung und Physik

November 12, 2025
James Whitmore
Bau des Megaprojekts The Line (170 km, 500m) gestoppt. Berichte über massive Finanz- und Bauprobleme. Trotzdem bleibt es offiziell strategische Priorität von Neom.

Die Arbeiten am futuristischen Stadtprojekt The Line, der als Band konzipierten Metropole in der Wüste Saudi-Arabiens, sind Berichten zufolge zum Erliegen gekommen. Das von Kronprinz Mohammed bin Salman initiierte Megaprojekt steht demnach vor dem Scheitern, primär bedingt durch immense finanzielle Diskrepanzen und grundlegende physikalische Herausforderungen. The Line war ursprünglich als eine 170 Kilometer lange Siedlung konzipiert, die sich über den Nordwesten Saudi-Arabiens am Golf von Akaba erstrecken sollte. Sie war auf spektakuläre Dimensionen ausgelegt: Nur 200 Meter breit, dafür aber 500 Meter hoch, sollte sie auf nur 34 Quadratkilometern Fläche Platz für neun Millionen Menschen bieten. Spezielle Planungen umfassten einen Tiefwasserhafen für Kreuzfahrtschiffe sowie ein hoch gelegenes Fußballstadion (auf 350 Metern), unter dem die freischwebende Struktur The Chandelier hängen sollte. Trotz des Baustopps erklären Vertreter des Neom-Projekts, zu dem The Line gehört, dass es weiterhin „eine strategische Priorität“ genieße, berichtet Renewz.de mit Verweis auf die Neom.

Kritische Stimmen hatten die Pläne bereits von Beginn an als unrealistisch eingestuft. Die anfänglich offiziell kommunizierte Finanzierung von 500 Milliarden US-Dollar wurde intern rasch korrigiert. Insider informierten die Financial Times, dass das realistische Budget auf schätzungsweise 4,5 Billionen US-Dollar kletterte, ein Betrag, der fast der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands entspricht. Hinzu kamen interne Probleme, darunter die Manipulation von Finanzen durch Mitglieder des Managements, wie ein früherer Bericht des Wall Street Journal enthüllte. Darüber hinaus stellten sich die kühnen architektonischen Entwürfe als kaum realisierbar heraus: Die Entsorgung von Abwasser aus Toiletten und Duschen in der 500 Meter hohen Struktur war nur durch den aufwendigen Abtransport per Wagen vorgesehen. Zudem warnten Architekten vor der Gefahr von windinduzierten Schwingungen des frei hängenden Gebäudes The Chandelier, was von der Projektleitung ignoriert wurde.

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Foto: Neom

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