Barack Obama kehrt mit scharfer Rede zurück – Angriff auf Donald Trump, Machtgier und Demokratieverfall

Frankfurt am Main, 2. November 2025 – Mit Witz, Präzision und Wut hat sich der ehemalige US-Präsident Barack Obama in den politischen Ring zurückgemeldet. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Sportkomplex von Norfolk, Virginia, trat er vor mehr als 7000 Menschen auf – und lieferte eine leidenschaftliche, bittere Abrechnung mit Donald Trump. „Es ist nicht so, als hätten wir das nicht kommen sehen“, begann er mit einem ironischen Unterton. „Ich gebe zu: Es ist schlimmer geworden, als ich erwartet hatte – aber ich habe euch gewarnt!“ Das Publikum lachte und stöhnte zugleich. „Ich habe es gesagt“, fügte er hinzu. „Man kann das Band abspielen.“ Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Der Spiegel und The Guardian.
Obama erinnerte an die Warnungen, die er 2024 ausgesprochen hatte, bevor Trump erneut ins Weiße Haus zurückkehrte. Ein Jahr nach dessen Wahlsieg sei klar geworden, wie tief die politischen und institutionellen Schäden seien. „Jeden Tag liefert dieses Weiße Haus eine neue Mischung aus Gesetzlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Engstirnigkeit und purem Wahnsinn“, rief Obama, begleitet von tosendem Applaus.
Der Ex-Präsident als Stimme der Vernunft
Der frühere Präsident unterstützt derzeit demokratische Kandidatinnen für die Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey – Abigail Spanberger und Mikie Sherrill. In Norfolk versprach Spanberger dem Publikum, dass Obama „in wenigen Augenblicken“ die Bühne betreten werde, woraufhin die Halle in Jubel ausbrach. Menschen riefen: „We love you!“ und „We miss you!“. Der Auftritt erinnerte an Obamas Glanzzeiten – ein Moment, der vielen Demokraten zeigte, was ihre Partei seit seinem Abgang verloren hat: Charisma, rhetorische Schärfe und moralische Klarheit.
Obama scherzte über Trumps Auftritte, nannte ihn „eine Mischung aus Stand-up-Comedian und Chaosmanager“, und verspottete dessen Selbstdarstellung: „Er vergoldet das Oval Office, pflastert den Rosengarten, damit niemand sich die Schuhe schmutzig macht, und plant einen Ballsaal für 300 Millionen Dollar – aber für Familien, die ihre Arztrechnungen nicht bezahlen können, hat er keine Antwort.“
Er sprach über die tiefe Unzufriedenheit vieler Wähler mit Inflation, hohen Benzinpreisen und Wohnkosten: „Viele Menschen haben Trump gewählt, weil sie frustriert waren. Weil sie dachten, sie hätten nichts zu verlieren. Aber es stellte sich heraus, dass sie sehr wohl etwas zu verlieren hatten – ihre Rechte, ihre Würde und ihre Stabilität.“
Kritik an Trumps Politik und republikanischer Angst
Obama listete die Vorwürfe gegen die aktuelle Regierung auf – eine fast erschöpfende Liste: Trump habe das Justizministerium in ein politisches Werkzeug verwandelt, unabhängige Ermittler entlassen, Offiziere gefeuert, weil sie loyaler zur Verfassung als zu ihm waren, und die Nationalgarde in Städten eingesetzt, um imaginäre Kriminalitätswellen zu bekämpfen. „Es ist, als wäre jeder Tag Halloween – nur ohne Süßigkeiten, nur mit Tricks“, sagte Obama.
Er griff auch Trumps wirtschaftliche Entscheidungen an, die Reiche bevorzugten: „Für Trump und seine Familie läuft es besser denn je – mit Kryptogeschäften in Millionenhöhe und Steuervorteilen für seine Freunde. Für die Mehrheit der Amerikaner sind die Rechnungen gestiegen und die Perspektiven gesunken.“
Scharfer Spott und politischer Humor als Waffe
Mit bissigem Humor zog Obama über republikanische Wahlkampfthemen her. „Sie schieben alles auf DEI. Dein Auto hat einen Platten? DEI. Deine Frau ist wütend? DEI!“, rief er, während die Menge die Pointe lachend wiederholte. Humor, so Obama, sei die schärfste Waffe gegen Angst und Fanatismus – und Trump habe „keinen Sinn für beides, weder für Humor noch für Moral“.
Besondere Aufmerksamkeit widmete Obama der Flut bizarrer KI-generierter Videos, die Trump auf seiner Plattform Truth Social verbreitet – darunter eines, in dem er mit einer Krone auf dem Kopf in einem Kampfjet fliegt und braune Flüssigkeit auf Demonstranten wirft. „All dieser Unsinn soll euch ablenken – von der Tatsache, dass euer Leben nicht besser geworden ist“, sagte Obama.
Rückkehr eines politischen Symbols
Der 63-jährige Ex-Präsident hat laut seinem Büro allein in den letzten sechs Monaten 25 öffentliche Auftritte absolviert – von Reden über Bildung und Außenpolitik bis hin zu Diskussionen über Desinformation. Damit füllt er ein Vakuum, das sein Nachfolger Joe Biden hinterlässt, der in diesem Monat 83 Jahre alt wird. Viele sehen in Obama den letzten US-Präsidenten, der es verstand, Idealismus und Realität in einer gemeinsamen Sprache zu vereinen.
Er selbst betonte jedoch, dass er „nicht mehr kandidieren kann – und auch nicht will“. Doch seine Popularität ist ungebrochen: Wo immer er auftritt, löst er Begeisterung aus. Seine Mischung aus Humor, Fakten und moralischer Dringlichkeit lässt ihn wie den letzten Vertreter einer Ära wirken, in der politische Sprache noch Gewicht hatte.
Eine Erinnerung an das, was Amerika verloren hat
Obamas Rede in Virginia war mehr als ein Appell – sie war eine Mahnung. „Die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte er. „Sie lebt nur, wenn Menschen für sie einstehen.“ Viele Beobachter sehen in seinem Auftritt eine Vorschau auf den Wahlkampf 2026 und darüber hinaus: ein Versuch, den Demokraten neues Rückgrat zu verleihen und den Glauben an politische Vernunft zu retten.
Doch die Ironie bleibt: Der vielleicht stärkste Demokrat seiner Generation ist der Einzige, der nicht mehr antreten darf. Und so bleibt seine Stimme – eindringlich, witzig, unversöhnlich – ein Echo einer politischen Zeit, die Amerika verloren hat.
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