Xi Jinping will Donald Trump in Südkorea zu einer weicheren Haltung gegenüber Taiwan drängen

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping will beim anstehenden Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Südkorea versuchen, die Haltung der USA zu Taiwan zu beeinflussen und eine Abschwächung der amerikanischen Unterstützung für die Insel zu erreichen. Im Mittelpunkt der Gespräche sollen sowohl die Zukunft der Handelsbeziehungen als auch die Sicherheitslage im Pazifik stehen. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf die New York Times.
Das Gipfeltreffen ist für Donnerstag angesetzt und wird von Beobachtern als ein strategisch entscheidender Moment in den Beziehungen zwischen den beiden Supermächten gewertet. Es findet in einer Phase zunehmender globaler Spannungen statt – sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch.
Pekings Ziel: Schwächung der US-Unterstützung für Taiwan
Nach Informationen der New York Times plant Peking, Trump zu überzeugen, die bisherige Linie der USA gegenüber Taiwan zu überdenken. China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und lehnt jede Form internationaler Unterstützung für die Insel strikt ab.
Xi Jinping wolle erreichen, dass die Vereinigten Staaten keine Maßnahmen mehr ergreifen, die als faktische Anerkennung der taiwanischen Unabhängigkeit interpretiert werden könnten. Dies würde die Position Pekings auf der internationalen Bühne deutlich stärken und gleichzeitig Taipehs außenpolitischen Spielraum einengen.
Analysten sehen in diesem Schritt einen Versuch Chinas, seine diplomatische Offensive zu verstärken, während Washington seine wirtschaftlichen Interessen in der Region sichern möchte.
Trumps Fokus: Handel statt Geopolitik
Donald Trump kündigte im Vorfeld an, er wolle sich in erster Linie auf Handelsfragen konzentrieren. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China seien, so Trump, „entscheidend für die Stabilität der Weltwirtschaft“. Dennoch räumte er ein, dass das Thema Taiwan unweigerlich zur Sprache kommen werde.
Der US-Präsident kritisierte zugleich, dass Taiwan zu wenig in seine eigene Verteidigung investiere, obwohl es eine dominierende Rolle in der globalen Halbleiterproduktion spiele. Diese Abhängigkeit von taiwanischen Chips sei laut Trump ein Risiko für die Vereinigten Staaten, das eine Anpassung der amerikanischen Strategie erforderlich mache.
Trumps Äußerungen deuten darauf hin, dass er möglicherweise zu Kompromissen gegenüber Peking bereit sein könnte, wenn dies zu wirtschaftlichen Vorteilen für die USA führt.
Diplomatischer Druck aus Peking
China könnte die Gelegenheit nutzen, um eine öffentliche Erklärung der USA zu erreichen, wonach Washington die Unabhängigkeit Taiwans nicht anerkennt. Eine solche Aussage würde die „Ein-China-Politik“ stärken und an frühere Positionen zurückführen, die während der Obama- und Bush-Administration galten.
Für Xi Jinping wäre ein solcher symbolischer Schritt ein innenpolitischer Erfolg, da er zeigen könnte, dass China seine Interessen gegenüber den USA durchsetzt, ohne militärische Spannungen eskalieren zu lassen.
Internationale Beobachter warnen jedoch, dass ein zu starkes Entgegenkommen seitens Washingtons Taipehs Sicherheitslage gefährden und das Vertrauen anderer Verbündeter im asiatisch-pazifischen Raum untergraben könnte.
Strategische Bedeutung des Treffens
Das Treffen in Südkorea gilt als Testfall für die zukünftige US-China-Dynamik. Beide Länder stehen vor der Herausforderung, wirtschaftliche und geopolitische Ziele miteinander zu vereinbaren.
China möchte die Handelsbarrieren senken, während die USA auf den Schutz ihrer Industrie und auf den Ausbau ihrer strategischen Partnerschaften in Asien setzen. Insbesondere die Kontrolle über Halbleiterlieferketten, Technologietransfer und Sicherheitsgarantien für regionale Partner wie Japan und Südkorea stehen im Zentrum der Gespräche.
Sollte Xi Jinping Trump tatsächlich zu einer Neubewertung der Taiwan-Politik bewegen, wäre das ein außenpolitischer Erfolg Pekings und ein Signal, dass Washington möglicherweise bereit ist, geopolitische Themen dem ökonomischen Pragmatismus unterzuordnen.
Internationale Reaktionen und politische Dynamik
Während Washington und Peking die diplomatische Bühne dominieren, bereiten sich auch andere Staatschefs auf Gespräche mit Donald Trump vor.
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte kürzlich seine Bereitschaft zu einem Treffen mit Trump, betonte jedoch, dass bisher kein Termin festgelegt sei.
Auch der ungarische Premierminister Viktor Orbán kündigte an, mit Trump über die russischen Öllieferungen und deren Bedeutung für die Energiesicherheit Ungarns sprechen zu wollen. Diese parallelen Initiativen zeigen, dass Trump trotz internationaler Kritik zunehmend als zentrale Figur globaler Verhandlungen wahrgenommen wird.
Das anstehende Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump könnte die Weichen für die Asienpolitik der nächsten Jahre stellen. Der Ausgang der Gespräche wird nicht nur die Beziehungen zwischen China und den USA, sondern auch das Machtgleichgewicht im Indo-Pazifik maßgeblich beeinflussen.
Sollte Peking erreichen, dass Washington seine Unterstützung für Taiwan einschränkt, wäre dies ein diplomatischer Sieg für Xi – mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Region.
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