Bitcoin glänzt als „Liquiditätsbarometer“ – nicht als Inflationsschutz, sagt NYDIG

Bitcoin wird seit Jahren als „digitales Gold“ und möglicher Schutz vor Inflation bezeichnet. Doch aktuelle Daten von NYDIG stellen dieses Narrativ klar in Frage. Laut der neuesten Analyse des Forschungsleiters Greg Cipolaro ist die Korrelation zwischen Bitcoin und Inflation schwach und unbeständig. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf die Untersuchung von NYDIG via CoinDesk.
Daten zeigen: kein stabiler Zusammenhang zwischen Bitcoin und Inflation

Die Auswertung monatlicher Korrelationsreihen zeigt, dass die Preisentwicklung von Bitcoin nicht zuverlässig mit Inflationsraten verbunden ist. Cipolaro schreibt: „Die Korrelationen mit Inflationskennzahlen sind weder konstant noch stark ausgeprägt.“ Damit widerspricht die Studie der verbreiteten Annahme, Bitcoin könne – ähnlich wie Gold – den Kaufkraftverlust stabil ausgleichen.
Auch Gold verliert als Inflationsschutz an Strahlkraft
Selbst Gold, das über Jahrzehnte als Inflationsschutz galt, weist laut NYDIG wechselnde und teils negative Korrelationen zur Teuerung auf. Steigende Inflation bedeutet demnach nicht automatisch steigende Goldpreise.
Vielmehr deuten die Daten darauf hin, dass die Kursbewegungen von Gold – wie auch von Bitcoin – stärker durch Realzinsen (also Zinsen abzüglich Inflation) und globale Geldmengenentwicklung beeinflusst werden.
Realzinsen und Liquidität bestimmen die Märkte
NYDIG stellt fest, dass Bitcoin in den vergangenen Jahren eine zunehmend inverse Beziehung zu Realzinsen aufweist: Sinken die realen Zinsen, steigt häufig der Bitcoin-Kurs.
Diese Entwicklung deute darauf hin, dass Bitcoin zunehmend als Teil des traditionellen Finanzsystems agiert – empfindlich auf Zinsänderungen und Kapitalströme reagierend, ähnlich wie andere makroökonomische Anlageklassen.
Fazit: Bitcoin misst Liquidität, nicht Inflation
Cipolaro fasst die Ergebnisse deutlich zusammen: „Wenn man die Makrofaktoren betrachtet, dann dient Gold als Absicherung gegen Realzinsen, während Bitcoin sich zu einem Barometer globaler Liquidität entwickelt hat.“ Damit zeigt sich: Anleger sollten Bitcoin weniger als Inflationsschutz sehen, sondern als Indikator für weltweite Kapitalbewegungen. Der Kurs reagiert auf Zinsentscheidungen, Kreditvergabe und Geldpolitik – nicht auf Lebensmittelpreise oder Benzinkosten.
Einschätzung für Anleger
- Makrofaktoren analysieren: Entscheidend für die Kursentwicklung von Bitcoin sind Realzinsen, Liquidität und Geldpolitik – nicht die Inflationsrate allein.
- Diversifikation bleibt zentral: Bitcoin kann als Ergänzung im Portfolio dienen, ersetzt aber keinen klassischen Inflationsschutz.
- Zinsentscheidungen im Blick: Lockerungen der Geldpolitik oder fallende Realzinsen können kurzfristig Auftrieb geben.
- Langfristig denken: Bitcoin bleibt ein volatiler Vermögenswert, dessen Stärke in der Liquiditätsdynamik liegt.
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