Frankreich fordert die EU zu strengeren Maßnahmen gegen Elon Musk auf
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Jean-Noël Barrot, der Außenminister Frankreichs, hat die Europäische Kommission aufgefordert, härter gegen den US-Milliardär und Unternehmer Elon Musk vorzugehen.
RENEWZ unter Berufung auf Reuters berichtet, dass Barrot auf eine konsequentere Anwendung der bestehenden EU-Gesetze drängt, um Europas Interessen und Werte zu schützen.
In einer Pressekonferenz am 8. Januar 2025 erklärte Barrot: „Die Europäische Kommission muss die bestehenden Gesetze mit größtmöglicher Strenge umsetzen, um unseren einzigartigen europäischen Raum zu schützen. Sollte sie dies nicht tun, ist es an der Zeit, diese Kompetenzen an die Mitgliedstaaten zurückzugeben, insbesondere an Frankreich.“
Barrot forderte, dass die EU stärker gegen die wachsende Macht großer Technologieunternehmen vorgeht. Er bezog sich insbesondere auf Elon Musk, der durch seine Unternehmen Tesla, SpaceX und die Übernahme der Plattform X (ehemals Twitter) zunehmend Einfluss auf Politik und Gesellschaft nehme.
Hintergrund: Besorgnis über Musks Einfluss
Bereits zuvor äußerten europäische Staats- und Regierungschefs Bedenken über den Einfluss von Musk. Präsident Emmanuel Macron hatte im November 2024 vor französischen Botschaftern erklärt: „Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass der Eigentümer eines der größten sozialen Netzwerke der Welt eine neue internationale reaktionäre Bewegung unterstützen und direkt in Wahlen eingreifen würde, wie beispielsweise in Deutschland?“
Auch Norwegens Premierminister Jonas Gahr Støre zeigte sich alarmiert. Er warnte vor einer möglichen politischen Einflussnahme Musks in Europa und betonte die Bedeutung, die digitale Verantwortung von Technologieunternehmen genauer zu regulieren.
Die deutsche Regierung beschuldigte Musk im Kontext der Bundestagswahlen, sich in politische Prozesse eingemischt zu haben. Christiane Hoffmann, Sprecherin der Bundesregierung, sagte dazu: „Musk hat zwar das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber die Art und Weise seiner Einmischung wirft ernste Fragen auf.“
Was fordert Frankreich konkret?
Barrot betonte, dass die EU über ausreichende Gesetzesinstrumente verfüge, diese jedoch entschlossener nutzen müsse. Er kritisierte die Kommission dafür, ihre eigenen Vorschriften bisher nur unzureichend durchgesetzt zu haben. „Es ist essenziell, dass wir uns gegen die schleichende Machtübernahme durch Tech-Giganten zur Wehr setzen“, sagte Barrot.
Barrots Forderung kommt inmitten wachsender Debatten über die Rolle von Technologieunternehmen in Europa. Seine Äußerungen dürften den Druck auf die Europäische Kommission erhöhen, Maßnahmen gegen Musk und ähnliche Akteure zu ergreifen.
Europäische Perspektive: Ein Wendepunkt in der Digitalpolitik?
Barrots Appell könnte ein Wendepunkt für den Umgang der EU mit mächtigen Technologieunternehmen sein. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Europäische Kommission auf die Forderungen reagiert. Die Balance zwischen Innovation und Regulierung wird entscheidend sein, um sowohl die europäischen Werte zu schützen als auch technologischen Fortschritt zu fördern. Lesen Sie auch auf RENEWZ: "Elon Musk sorgt mit neuem Namen auf X für Aufsehen – Kryptowährungen schießen in die Höhe".
Bild von David Swanson/Reuters