Trauer um Papst Franziskus dauert neun Tage – Vatikan

Eine neuntägige Trauerzeit für Papst Franziskus beginnt am Samstag, dem 26. April – dem Tag seiner Beisetzung – und endet am 4. Mai. In dieser Zeit finden täglich Gebetsgottesdienste in der Basilika St. Peter statt.
Das vatikanische Protokoll wurde am Mittwochabend offiziell bestätigt. Die Entscheidung fiel während einer Versammlung des Kardinalskollegiums in Rom. Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes wird zwischen dem 6. und 11. Mai erwartet. Dies berichtet Renewz.de unter Berufung auf Vatican News.
Der letzte Weg des Pontifex – Abschied eines Zeitalters
Am 23. April, dem Gedenktag des Heiligen Georg – Namenspatron von Papst Franziskus, der als Jorge Mario Bergoglio geboren wurde – begann die feierliche Überführung des Leichnams in die Basilika St. Peter.
Der Trauerzug startete im Domus Sanctae Marthae, der bescheidenen Unterkunft, in der Franziskus während seines Pontifikats lebte. Kardinalkamerlengo Kevin Farrell leitete die Zeremonie. Vor dem Gebäude standen Schweizergardisten in Galauniform, Ordensgeistliche mit brennenden Kerzen – ein stiller, ehrfürchtiger Abschied.
„Mit großem Schmerz, aber auch mit Dankbarkeit begleiten wir heute unseren Heiligen Vater“, sagte Farrell. „Er kehrt heim an den Ort, an dem er gebetet, gepredigt und gedient hat.“
Rund 80 Kardinäle, Patriarchen, Bischöfe und zahlreiche Gläubige begleiteten die Prozession. Über 20.000 Menschenhatten sich auf dem Petersplatz versammelt. Als der Sarg die Basilika erreichte, brandete stiller Applaus auf – ein symbolischer Akt der weltweiten Verbundenheit.
Öffentliche Aufbahrung: Zugang zur Basilika
Datum | Geöffnet bis |
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Mittwoch, 23. April | 24:00 Uhr |
Donnerstag, 24. April | 24:00 Uhr |
Freitag, 25. April | 19:00 Uhr |
Beisetzung am Samstag – nach Wunsch des Papstes
Die Beisetzung von Papst Franziskus findet am Samstag, dem 26. April, um 10:00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Der Pontifex hatte ausdrücklich auf eine schlichte Zeremonie bestanden:
- Ein einfacher Holzsarg mit Zinkeinlage, kein dreifacher Sarg
- Verzicht auf Prunk
- Beisetzung nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore
– vor dem Marienbild „Salus Populi Romani“, das ihm besonders nahestand
Todesursache: Schlaganfall, Koma, Kreislaufzusammenbruch
Papst Franziskus verstarb am Morgen des 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren.
Laut offizieller Erklärung des Vatikans erlitt er einen schweren Schlaganfall, der ihn unmittelbar ins Koma versetzte. In den folgenden Stunden kam es zu einem irreversiblen kardiovaskulären Kollaps, einem vollständigen Versagen von Herz und Kreislauf.
Die medizinische Feststellung des Todes erfolgte durch eine sogenannte Tanatografie – eine spezielle elektrokardiografische Messung, die den definitiven Herzstillstand bestätigt.
Professor Andrea Arcangeli, Leiter der Gesundheitsabteilung des Vatikans, erklärte in Rom: „Der Tod trat infolge eines akuten zerebrovaskulären Ereignisses ein. Die anschließende Kreislaufdepression war irreversibel.“
Vatikanisches Protokoll nach dem Tod
Die kirchlich-kanonische Ordnung ist in der Apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“ festgelegt. Sie regelt:
- Die Bestätigung des Todes durch den Kamerlengo
- Die Versiegelung der päpstlichen Privatgemächer
- Die Phase der Sede Vacante (der vakante Stuhl Petri)
- Die Vorbereitung und Durchführung des Konklaves
Papst Franziskus hatte zudem 2024 den überarbeiteten „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ bestätigt – einen neuen Leitfaden für das spirituell geprägte Begräbnis eines Papstes.
Ein Papst des Volkes, ein Hirte für eine zerrissene Welt
Papst Franziskus war der erste Jesuit und erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri. Er verzichtete auf königliche Paläste und politische Sprache – und sprach stattdessen über Obdachlose, Geflüchtete, Umweltschutz, Demut und Hoffnung.
Er prangerte Machtmissbrauch in der Kirche an, reformierte das Finanzwesen des Vatikans und plädierte für eine inklusive Kirche – offen für Zweifelnde, Suchende, Gescheiterte.
Sein Tod bedeutet nicht nur das Ende eines Pontifikats, sondern den Abschied von einer Stimme, die die Welt mit Gewissen und Klarheit durch turbulente Jahre geführt hat.
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