Kontrollierte Sprengung von 250-Kilo-Brandbombe in Hanau – Anwohner kehren zurück

Die 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe in Hanau-Großauheim wurde am Donnerstagmittag kurz nach 12 Uhr erfolgreich und kontrolliert gesprengt. Unmittelbar nach Abschluss der erfolgreichen Maßnahme teilte die Stadt Hanau mit, dass die rund 4.500 betroffenen Anwohner den Evakuierungsradius verlassen und in ihre Häuser zurückkehren durften. Es gab keine Verletzten bei der Sprengung, allerdings wurden Sachschäden festgestellt, zu deren genauem Ausmaß die Stadtverwaltung zunächst keine weiteren Details bekannt gab. Bei dem Blindgänger handelte es sich nach Angaben der Stadt um eine deutsche 250-Kilo-Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die zudem Phosphor enthielt. Die Kampfmittelräumer sahen sich aufgrund dieser Zusammensetzung gezwungen, eine Sprengung an Ort und Stelle durchzuführen, da eine Entschärfung als zu gefährlich galt, so ein Stadtsprecher. Die Notwendigkeit der Sprengung hatte bereits Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hervorgehoben, der erklärte, eine solche Bombe sei in Hanau bisher noch nicht gefunden worden, berichtet Renewz.de mit Verweis auf hessenschau.de.
Die Weltkriegsbombe war bereits am Dienstag entdeckt worden. Der Fundort lag in der Lise-Meitner-Straße. Aufgrund der hohen Gefahr musste rund um diese Stelle ein Gebiet mit einem Radius von etwa 1.000 Metern ab 7 Uhr morgens geräumt werden. Der Kampfmittelräumdienst schirmte den Fundort bis zur Durchführung der Sprengung ab und überwachte den Blindgänger.
Die Evakuierung hatte umfassende Auswirkungen auf das öffentliche Leben in Hanau-Großauheim und der Umgebung. Mehrere Schulen – darunter die August-Gaul-Schule, die Lindenauschule und die Mädchenrealschule St. Josef – mussten den Unterricht absagen und blieben geschlossen. Auch einige Kindertagesstätten (Kinderburg Großauheim, Kindertagesstätte Montessori und Kindertagesstätte St. Josef in Klein-Auheim) stellten den Betrieb für den Tag ein.
Ebenfalls von den Sperrungen betroffen waren Teile der städtischen Infrastruktur: Der Wertstoffhof der Stadt Hanau in der Benzstraße lag innerhalb der Evakuierungszone und musste ganztägig geschlossen bleiben. Der Wochenmarkt in Großauheim wurde für den Donnerstag komplett abgesagt.
Darüber hinaus kam es zu erheblichen Einschränkungen im Verkehrswesen. Bereits seit 9.30 Uhr ruhte der Schiffsverkehr auf dem Main. Die Bahnhöfe Großauheim und Klein-Auheim wurden für den Verkehr geschlossen, und der Bahnverkehr stand im gesamten Evakuierungsbereich zeitweise still.
Die Frage, warum eine deutsche Bombe an dieser Stelle lag, bleibt vorerst ungeklärt, da Hanau im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich von alliierten Flugzeugen massiv bombardiert wurde. Solche Funde sind in der Stadt keine Seltenheit: Im Juni wurde ein amerikanischer 50-Kilo-Sprengkörper in einem Industriegebiet im Stadtteil Wolfgang entschärft. Ein größerer Einsatz fand bereits im Januar statt, als eine 250-Kilo-Bombe nahe dem Hauptbahnhof gefunden wurde. Damals mussten rund 3.000 Menschen im Umkreis von 500 Metern ihre Wohnungen verlassen, und sowohl der Bahn- als auch der Straßenverkehr, einschließlich des Hauptbahnhofs, mussten gesperrt werden.
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