25 Jahre freies GPS: Wie ein Beschluss 2000 unsere Navigation für immer veränderte

GPS wurde vor 25 Jahren vom militärischen Werkzeug zum globalen Standard: Als US-Präsident Bill Clinton am 1. Mai 2000 das zivile Signal in voller Genauigkeit freigab, ahnte kaum jemand, wie grundlegend dieser Schritt unseren Alltag verändern würde. Heute navigieren Milliarden Menschen per Smartphone, steuern Logistik in Echtzeit oder finden den kürzesten Weg durch fremde Städte – dank eines Signals, das einst der Sicherheit diente und nun die Welt verbindet.
Mit dem Ende der „Selective Availability“ am 1. Mai 2000 wurde das zivile GPS-Signal auf eine Genauigkeit von 10 bis 15 Metern freigegeben – zuvor lag sie bei rund 100 Metern. Der US-Beschluss machte eine präzise Positionsbestimmung erstmals für alle möglich und legte den Grundstein für Navigation per Smartphone, Flottenmanagement und standortbasierte Apps.
Wie Renewz.de unter Berufung auf heise online berichtet, ist die präzise Satellitenortung heute integraler Bestandteil zahlloser digitaler Anwendungen. Navigations-Apps, vernetzte Fahrzeuge, Geotagging, Lieferlogistik oder Sport-Tracking – GPS steckt überall drin. Inzwischen empfangen moderne Smartphones neben dem US-amerikanischen GPS auch Signale europäischer (Galileo), russischer (GLONASS) oder chinesischer (Beidou) Satelliten. Diese Vielfalt erhöht nicht nur die Genauigkeit, sondern auch die Ausfallsicherheit.
Was früher ein Job für dicke Falk-Pläne oder verknitterte Straßenatlanten war, übernimmt heute eine App mit Sprachführung und Echtzeitdaten. Durch Bewegungsdaten von Millionen Geräten wissen Anbieter wie Google, wo Staus entstehen – und färben die betroffenen Straßen digital rot ein. Wer dort entlang will, bekommt sofort eine alternative Route angeboten. Das alles funktioniert nur, weil das Empfangsgerät – meist ein Smartphone – Signale von mindestens vier Satelliten auswertet, deren Position und Uhrzeit im Signal enthalten sind.
Auch im professionellen Einsatz hat GPS längst seinen Platz. Ob Lieferdienste, Speditionen oder Bahnunternehmen: Sie können mit GPS nicht nur Fahrzeuge orten, sondern auch Ankunftszeiten exakt vorhersagen. Auf See nutzen Segler GPS längst routiniert – auch wenn gesetzlich weiterhin Papierkarten mitgeführt werden müssen. Selbst klassische Kartenplotter auf Booten werden zunehmend durch günstige Tablets und Smartphones ersetzt.
25 Jahre nach Clintons Entscheidung ist GPS nicht nur ein technisches Hilfsmittel – es ist ein unauffälliger, aber unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags. Wer heute den Weg findet, findet ihn dank eines Signals, das einst militärisch war – und durch eine politische Entscheidung zum globalen Gemeingut wurde.
Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Starlink Bekommt Konkurrenz: Amazon Bringt Kuiper-Satelliten Ins All
Bild: Oleksiy Mark/Shutterstock.com