Was geschah am 24. August? Deutschland, Weltgeschichte

Es gibt Daten, die nicht nur im Kalender stehen, sondern sich tief ins Gedächtnis einer Gesellschaft eingraben. Der 24. August ist für Deutschland ein solcher Tag – er schwankt zwischen bäuerlichen Ritualen am Bartholomäustag, religiöser Tradition, Aufständen wie dem Fettmilch-Aufruhr in Frankfurt und politischen Umbrüchen bis ins 20. Jahrhundert. Über diese vielschichtigen Facetten berichtet Renewz.
Doch auch im globalen Maßstab trägt der 24. August eine besondere Symbolik: Pompeji ging in Asche unter, Rom wurde geplündert, Washington brannte, die Ukraine erklärte ihre Unabhängigkeit und Pluto verlor seinen Status als Planet. Wer diesen Tag betrachtet, sieht ein Mosaik aus Katastrophen, Neuanfängen und Ritualen, die bis heute nachwirken.
Deutschland – 24. August
- 1614 – Fettmilch-Aufstand in Frankfurt
Angeführt vom Bäcker Vinzenz Fettmilch stürmten Handwerkszünfte die Frankfurter Judengasse. Hunderte jüdische Familien wurden vertrieben, Häuser geplündert, Synagogen verwüstet. Erst im Februar 1616 kehrte die Gemeinde unter kaiserlichem Schutz zurück. - 1813 – Napoleonische Kriege
In Sachsen und Schlesien bewegten sich am 24. August die Armeen von Napoleon und seinen Gegnern. Diese Manöver führten direkt in die Völkerschlacht bei Leipzig, die wenige Wochen später das Ende der napoleonischen Dominanz in Deutschland einleitete. - 1946 – Auflösung Preußens
Der Alliierte Kontrollrat löste offiziell den Staat Preußen auf, der als „Träger des Militarismus“ galt. Mit diesem Beschluss verschwand ein Name, der Deutschland seit dem 16. Jahrhundert geprägt hatte. - 1963 – Martin Luther King in Berlin
Der US-Bürgerrechtler predigte in Ost- und West-Berlin. Er sprach von Freiheit, Gleichheit und Hoffnung, mitten in einer Stadt, die durch die Mauer geteilt war. Sein Besuch gilt als moralisches Signal im Kalten Krieg. - 1992 – Rostock-Lichtenhagen
Am 24. August erreichten die fremdenfeindlichen Ausschreitungen gegen ein Asylbewerberheim ihren Höhepunkt. Molotow-Cocktails flogen, Menschen waren in Lebensgefahr. Der Staat reagierte viel zu spät – die Ereignisse sind bis heute Mahnung.
Welt – 24. August
- 79 n. Chr. – Ausbruch des Vesuvs
Der Vulkan begrub Pompeji und Herculaneum unter meterhoher Asche. Tausende Menschen starben, doch die konservierten Häuser, Straßen und Körper liefern bis heute ein einzigartiges Bild des antiken Lebens. - 410 – Plünderung Roms durch die Westgoten
Die Truppen unter König Alarich zogen in Rom ein und plünderten die Stadt drei Tage lang. Es war das erste Mal seit fast 800 Jahren, dass die „Ewige Stadt“ gefallen war – ein Symbol für den Niedergang des Römischen Reiches. - 1814 – Brand von Washington
Britische Soldaten setzten während des Kriegs von 1812 das Kapitol, die Nationalbibliothek und das Weiße Haus in Brand. Die First Lady Dolley Madison rettete das Porträt von George Washington – das Bild hängt bis heute in Washington. - 1911 – Raub der Mona Lisa
Der Italiener Vincenzo Peruggia entwendete das Gemälde aus dem Louvre, indem er es einfach unter seinem Kittel heraustrug. Zwei Jahre lang blieb die „Mona Lisa“ verschwunden – der Skandal machte sie zum berühmtesten Bild der Welt. - 1949 – Erste sowjetische Atombombe
Auf dem Testgelände in Semipalatinsk zündete die UdSSR ihre erste Atombombe. Damit begann offiziell das nukleare Wettrüsten, das den Kalten Krieg prägte und das Gleichgewicht der Supermächte bestimmte. - 1991 – Unabhängigkeitserklärung der Ukraine
Das Parlament in Kiew erklärte am 24. August den Austritt aus der Sowjetunion. Wenige Monate später war die UdSSR Geschichte. Bis heute ist dies der wichtigste Nationalfeiertag der Ukraine. - 1992 – Hurrikan Andrew
Mit Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h traf Andrew die Küste Floridas. Ganze Viertel wurden zerstört, Hunderttausende obdachlos. Es war eine der teuersten Naturkatastrophen der USA. - 2006 – Pluto verliert Planetenstatus
Die Internationale Astronomische Union definierte in Prag den Begriff „Planet“ neu. Pluto wurde zum Zwergplaneten herabgestuft – ein Beschluss, der weltweit Diskussionen auslöste.
Volksglaube und Traditionen
In Deutschland galt der Bartholomäustag (24. August) als Ende des Sommers und Beginn des Herbstes. Bauernregeln wie „Nach Barthel geht der Sommer zur Hölle“ markierten den Wechsel der Jahreszeit. Zugleich wurden Erntefeste gefeiert, bei denen Brot, Obst und Getreide gesegnet wurden – ein Ritual der Dankbarkeit, das bis heute in Form des Erntedankfestes überlebt.
Der 24. August erzählt Geschichten von Gewalt und Hoffnung, von Naturgewalten und Volksglauben. In Deutschland ist es ein Tag der Aufstände, Predigten und Mahnungen, in der Welt ein Symbol für den Wandel der Zeiten. Er zeigt, dass Geschichte nicht abstrakt ist, sondern in Daten lebt, die wir jedes Jahr neu erinnern.
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