Tausende Schuss Bundeswehrmunition in Burg gestohlen: Ungesicherte Ladung auf Parkplatz entwendet

Unbekannte Täter haben im Jerichower Land, genauer in Burg, eine immense Menge an Munition der Bundeswehr erbeutet. Die Tat ereignete sich bereits in der Nacht zum Dienstag (25. November) der vorigen Woche, als die Munitionslieferung offensichtlich ungesichert in einem Anhänger eines zivilen Speditionsfahrzeugs auf einem Parkplatz zurückgelassen wurde. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte gegenüber dem MDR SACHSEN-ANHALT, dass dabei rund 20.000 Schuss Munition gestohlen wurden. Das Ministerium bestätigte diese Zahl auf Nachfrage am Dienstag und gab an, dass die Polizei nun die Ermittlungen aufgenommen hat, berichtet Renewz.de mit Verweis auf den Тagesschau.
Zuerst berichtete das Onlineportal Meeting Point Jerichower Land über den Vorfall. Laut einem Sprecher des Unterstützungsbereichs der Bundeswehr war der Fahrer der Spedition angewiesen, die Munition an die Clausewitz-Kaserne Burg zu liefern. Da der Fahrer die Ladung nicht mehr abgeben konnte, entschloss er sich spontan, in einem nahegelegenen Hotel zu übernachten. Der Diebstahl erfolgte demnach auf einem unbewachten Parkplatz. Die Bundeswehr erklärte, dass bei kurzen Wegstrecken, die keine Übernachtung erforderlich machen, ein einzelner Fahrer ausreichend sei. Eine andere Regelung gelte jedoch für den Transport von Material, das unter das Kriegswaffengesetz fällt, wie etwa Panzerfäuste, die durch Begleitfahrzeuge gesichert werden müssen.
Es bleibt zu klären, warum der Fahrer nicht die zentrale Rufnummer der Bundeswehr genutzt hat, die für Fälle eingerichtet ist, in denen zivile Speditionen ihre Lieferung nicht zustellen können. Über diese Hotline werden sichere Standorte und gegebenenfalls Begleitschutz zur Verfügung gestellt. Zuvor hatte bereits Der Spiegel über die mutmaßliche Missachtung von Sicherheitsauflagen durch den Fahrer berichtet.
Der Diebstahl wurde erst beim Eintreffen der Lieferung an der Wache der Clausewitz-Kaserne bemerkt. Die Bundeswehr bestätigte detailliert, dass folgende Posten fehlen: 10.000 scharfe Patronen für Pistolen, 9.900 Schuss Gefechtsmunition (im Volksmund als Platzpatronen bekannt) für Übungen mit Sturmgewehren sowie 15 pyrotechnische Schuss Munition, die zur Raucherzeugung dienen. Die Behörden in Sachsen-Anhalt waren in der jüngsten Vergangenheit wiederholt von Munitionsverlusten betroffen. So hatte die Polizei in Bernburg im August Munition verloren. Kurz davor gab es einen ähnlichen Vorfall bei der Polizei in Eisleben. Bereits im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass in den Waffenkammern der Polizei Waffen nicht vorschriftsmäßig vernichtet worden waren.
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