13. September – Tag der Schokolade: Ursprung, Geschichte

Der internationale Tag der Schokolade am 13. September ist eng mit den USA verbunden. Er erinnert an den Geburtstag von Milton Hershey (1857–1945), dem Gründer der Hershey Company, einer der größten Schokoladenhersteller der Welt. Hershey machte Schokolade in den Vereinigten Staaten zu einem Massenprodukt und prägte damit die moderne Konsumkultur. Der 13. September wurde von amerikanischen Süßwarenverbänden als Feiertag etabliert und verbreitete sich später auch in andere Länder. Während der Tag in Europa weniger institutionalisiert ist, nutzen viele Marken und Konditoreien das Datum für Aktionen, Sonderangebote und kulturelle Veranstaltungen. Neben dem 13. September gibt es weltweit noch andere Schokoladentage, etwa den 7. Juli, der in Frankreich und Deutschland gefeiert wird. Die Tatsache, dass mehrere Termine existieren, zeigt die globale Faszination für dieses Produkt, berichtet Renewz.
Die historische Reise von Kakao
Die Ursprünge der Schokolade liegen in den Hochkulturen Mittelamerikas. Maya und Azteken verehrten den Kakaobaum (Theobroma cacao) als heilig und nutzten seine Bohnen sowohl als Nahrungsmittel als auch als Zahlungsmittel. Das Getränk xocolatl bestand aus gemahlenen Bohnen, Wasser und Gewürzen wie Chili und war bitter und schaumig. Für die Azteken galt es als Stärkung für Krieger und Symbol göttlicher Energie. Erst durch die spanischen Eroberer gelangte Kakao im 16. Jahrhundert nach Europa. Dort wurde er durch die Zugabe von Zucker, Vanille und Zimt zu einem süßen Luxusgetränk verfeinert. In den folgenden Jahrhunderten etablierte sich Schokolade in ganz Europa, blieb jedoch lange Zeit den Eliten vorbehalten. Erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert machte Schokolade für die breite Bevölkerung erschwinglich.

Technologische Entwicklungen und Industrialisierung
Die große Wende brachte das 19. Jahrhundert mit seinen technischen Innovationen. 1828 erfand der Niederländer Coenraad van Houten die Kakaopresse, die Kakaobutter vom Pulver trennte und damit neue Verarbeitungsformen ermöglichte. 1847 entwickelte der Engländer Joseph Fry die erste feste Schokoladentafel, ein Meilenstein der modernen Schokoladenproduktion. In der Schweiz verfeinerte Daniel Peter 1875 die Rezeptur mit Milchpulver von Henri Nestlé, woraus die Milchschokolade entstand. Noch entscheidender war das Conchierverfahren von Rodolphe Lindt im Jahr 1879, das für die cremige Textur sorgte, die wir heute kennen. Diese Entwicklungen schufen die Grundlage für Unternehmen wie Lindt, Nestlé, Hershey’s und später Ritter Sport. Durch Massenproduktion, Markenbildung und Werbung wurde Schokolade zum Alltagsprodukt. Gleichzeitig entstanden nationale Traditionen und Vorlieben, die den Markt bis heute prägen.
Produktion und globale Märkte
Heute gehört Schokolade zu den wichtigsten Süßwaren weltweit, mit einem Jahresumsatz von mehreren Hundert Milliarden Euro. Der größte Teil des Rohkakaos stammt aus Westafrika, insbesondere aus Côte d’Ivoire und Ghana, die zusammen über 60 Prozent der Weltproduktion liefern. Auch Länder wie Ecuador, Nigeria und Kamerun sind bedeutende Produzenten. Die Weiterverarbeitung findet jedoch überwiegend in Europa und Nordamerika statt, wo große Konzerne die Wertschöpfung dominieren. Der weltweite Wettbewerb zwischen Marken wie Ferrero, Mars, Mondelez und Nestlé führt zu einer starken Konzentration im Markt. Gleichzeitig wächst die Bean-to-Bar-Bewegung, die auf handwerkliche, nachhaltige Herstellung setzt. Damit wird nicht nur die Vielfalt gefördert, sondern auch ein Bewusstsein für faire Lieferketten geschaffen. Der Kakaomarkt ist also sowohl ein Symbol globaler Ungleichheiten als auch ein Feld für Innovation.
Konsumverhalten und Vorlieben
Beim Konsum liegt Europa an der Spitze. Die Schweizer sind weltweite Spitzenreiter mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 11 Kilogramm. Deutschland folgt dicht dahinter, wo Schokolade als fester Bestandteil von Festen wie Weihnachten und Ostern gilt. Auch in Belgien, Österreich und Großbritannien ist der Konsum besonders hoch. In den USA liegt der Verbrauch etwas niedriger, doch Hershey’s und Mars haben den Markt geprägt und internationale Klassiker geschaffen. Interessant ist, dass in vielen Schwellenländern der Konsum rapide steigt – besonders in Asien, wo Schokolade lange Zeit nur für eine kleine Elite verfügbar war. Heute entwickeln sich dort neue Märkte, die sowohl günstige Massenprodukte als auch Premium-Manufakturen umfassen. Dieser Trend macht Schokolade zu einem der dynamischsten Segmente der Lebensmittelindustrie.
Tabelle: Top-Länder nach Konsum und Produktion
Land | Pro-Kopf-Konsum (kg/Jahr) | Hauptrolle im Markt |
---|---|---|
Schweiz | ca. 11 kg | Höchster Konsum weltweit |
Deutschland | ca. 9,1 kg | Größter Markt Europas |
Österreich | ca. 8,5 kg | Starker Inlandsmarkt |
Großbritannien | ca. 8,3 kg | Tradition britischer Marken |
USA | ca. 5,4 kg | Globaler Markenführer |
Côte d’Ivoire | – | Größter Kakaoproduzent |
Ghana | – | Zweitgrößter Produzent |
Ecuador | – | Hochwertiger Edelkakao |
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